Teil 4 umfasst die Ausgaben der Chefredakteure Björn Stelling (+ Sarah Sauer) ab Ausgabe 6/2015 bis Michael Stein (letzte Ausgabe 3/2022). Letztes Bild verlinkt zurück zu Teil 1 (1/1992 bis 8/2007)

Ab Ausgabe 6/2015 ist Sarah Sauer die übergeordnete Redakteurin für alle Scene Magazine. Sie sammelt und verwaltet unter anderem die „flash Reportagen“ der Freien Mitarbeiter und ist somit auch deren Ansprechpartnerin. Vince Kortmann, Björn Stelling sowie E. Suckau stammen vermutlich aus der Pseudonymen-Sammlung des Verlagsleiters Arno Welke
Der Preis bleibt mit € 3,80 stabil bei ebenfalls stabilen 100 Seiten. Jedoch nur noch 5 Gewerbliche und 5 Seiten private Kleinanzeigen
Ausgabe 6/2015: Im Verlag liegen vermutlich zu wenig Opels, um das Magazin ausreichend zu füllen. Auf telefonische Anforderung hin greife in meine Zaubertüte der Nicht-Geschriebenen und vollende den Tschechischen Vectra im Shabby Chic Look, den ich am 11. Mai 2008 in Téplice bei Detlef Pötsch fotografiert habe. Mein persönlicher Rekord in Sachen „Nachhaltigkeit“
In Ausgabe 6/2015 findet man das Kadett C Coupé des „Flash Chef Ober-Lesers“ Levent Sariyayla
Wie gehabt, kann die Flash eine gesunde Mischung aus Front und Heck, Jung und Alt, Oldtimer und Motorsport aufweisen, Wenn nur der Motor Markt nicht so eklatant schwächeln würde …
mit Heinz-Peter Keller kommt ein neuer Mitarbeiter zur Flash. Die Sache mit den Profil-seitig eingeschlagenen Rädern ändert sich im Lauf der Zeit zu Gunsten der Felgenansicht
Alljährliches Thema „Youngtimer Festival“
in der vorherigen Ausgabe feierte man 50 Jahre GT, nun ist der Kadett B an der Reihe. Der GT wurde sogar zweimal gefeiert: auch in Ausgabe 6/2018 stand ein 50 Jahre Opel GT Rückblick
Suchbild 1 – Augenmerk auf Seite
Suchbild 2: finde den Doppelten – Seite 26: der Opel Kadett D mit KC-Zulassung ging 2x raus
das neue Jahr bringt zunächst altbewährtes: Preis € 3,80, 100 Seiten, doch Sarah Sauer fehlt im Impressum. Hat sie die Flucht ergriffen?
alle Anzeigen auf einen Blick. Wie lange mag das noch gut gehen?
nicht selten hab ich zwei „Bauriedel“ in der Flash. So wie in der 4/2016 den BlauREGen und den conradianischen Adios Cuba GT
Sarah Sauer steht wieder im Impressum. Dominique Fourcade fehlt noch immer und steht dort erst ab 6/2016. Übrigens: bei meinem einzigen Besuch in der Redaktion auf dem Weg in den Urlaub nach Holland habe ich beide kurz getroffen. Vom Chef abgesehen kenne ich aus dem Impressum sonst niemanden persönlich. Wie auch, als Freier Mitarbeiter wohne ich knapp 500 km von der Redaktion entfernt. Dafür wohne ich ziemlich nahe an 3.0 bis 4.0 Liter Mantas, was das locker ausgleicht
Opel GT aus Prag, meine größte Schlappe. Trotz aller Absicherungen mit Interview und Korrekturlesen ging der Artikel voll daneben. Ich bekam die Machart an Hand eines Fotobuchs so gut erklärt und übersetzt, dass ich es nicht gewagt habe, die entscheidende Frage zu stellen: Hast du am GT wirklich alles selbst gebaut oder so gekauft? Letzteres stimmt
Easyriders gehört ebenfalls zur Vest Media + Event GmbH & Co KG, Leitende Redakteurin ist Maggie Zimpel. Im Sceneradar werden Meinungen gesammelt. Chef-Ober-Leser Levent scheint laut Aussage zufrieden mit der Flash zu sein
apropos Jäger – Dominique Fourcade ist aktuell der fleißigste Leserautojaeger aller Flash Mitarbeiter. Von ihm kommt der holländische GS/E
Anfang 2017 – alles stabil: Preis 3,80€, Seitenzahl 100, flash-Reportagen: 10. Doch nur vier gewerbliche Anzeigen. Wie lange mag das noch gut gehen?
manchmal zieht ein Franke an die Westfront: Buddy Holly Rekord, entdeckt bei den Golden Oldies in Wettenberg, fotografiert in Wesseling (bei Köln)
Retroartikel zum 25-jährigen Jubi – Rekord aus Ausgabe 3 des Jahres 1992
Interessante Themen gibt es immer wieder: DTM-Omega in 9/2017
klar, die Überschrift hat der Bauriedel von den Beatles geklaut
Letzte Übersicht 2017: wieder ein perfekte Mischung aus Alt und Jung, aus Original und Umgebaut
stabil gehts ins Jahr 2018: Preis 3,80 €, 100 Seiten, 10 flash-Reportagen, zweimal Motorsport
auch das Impressum bleibt wie gehabt
doch nur vier Gewerbliche im Motormarkt. Die privaten Kleinanzeigen haben sich fast komplett ins Netz verpisst. Wie lange mag das noch gut gehen?
Zufallstreffer: auf dem Weg von HH nach Wismar entdecke ich ein Hinweisschild „Boltenhagen“. Da war doch mal was? Im Internet steht: Das Treffen heißt jetzt Wohlenberg und findet genau an diesem Wochenende statt. Also mit dem Camper hingedonnert, Manta ausgewählt und der Rest ging den üblichen Weg. Leider war mein „Exklusivvertrag“ abgelaufen. Jetzt beträgt mein Honorar nur noch € 200.- pro gedruckten Artikel
freilich will ich in der Chronik nicht das Treffen in Semd vergessen – wie eigentlich jedes Treffen eine Erwähnung verdient hätte. 30 Jahre Flash-Treffen-Chronologie könnte sich ein Rückblick aller Treffen nennen. eine Mammutaufgabe
30 Jahre Bohnhorst folgt eine Ausgabe später in 7/2018. Für Freibeuter werden die Honorare auf € 150.- gesenkt. Rein wirtschaftlich gesehen ist der Job des Leserautojaegers endgültig ein Draufzahlgeschäft
Vorwort in 8/2018. Mit dieser Ausgabe steigt der Preis auf € 4,30.-
ALARM! Die Flash erscheint nur noch zweimonatlich. Ein sicheres Zeichen für ein baldiges Ableben, so wie beim Schwestermagazin Ford Scene Drive vor knapp 10 Jahre geschehen
Ausgabe 1-2/2019: Unter „Ständige Mitarbeiter“ taucht der Name M.S. Zimpel auf, bisher unter anderem verantwortlich für Easyriders und nun auch übergeordnete Redakteurin für alle vier verbliebenen Scene Magazine. Frau Easyrider ersetzt Sarah Sauer, die ihre Flucht Richtung NL ergriffen hat.
Inhaltlich bleibt alles stabil: Die Jaeger holen das aus der Szene, was dort zu finden ist. Dass man nun keine 300 Kilometer mehr für ein einzelnes Auto abspulen kann, ergibt sich aus dem Honorar. Ohne Zweifel bleiben deshalb einige für das Heft interessante Opels ungeküsst. Deshalb ist die Flash Opel Scene ist nicht besser oder schlechter geworden, sie ist immer ein Spiegelbild der Szene geblieben.
Faktenprüfung Anfang 2020: Preis 4,30 €, 100 Seiten,. Anzeigenmarkt mit zwei Inseraten von dbilas und Lexmaul. Knapp über eine Seite private Kleinanzeigen. Wie lange mag das noch gut gehen? Milliarden mit Anzeigen scheffeln derweilen Google, ebay und Konsorten
was sich bereits im Impressum 1/2020 (Druckfehler in diesem Impressum 2/2020) angedeutet hat, wird in Ausgabe 2/2020 offiziell bekannt gegeben. Michael Stein ist neuer Chefredakteur, der erste echte Chefred seit Ansgar Wilkendorf. Michael Stein war Angestellter im damaligen Verlag, unter anderem als Chefredakteur der verstorbenen Ford Scene Drive. Allerdings ist er jetzt kein Angestellter mehr, sondern Selbstständiger, was bedeutet: er arbeitet auf Rechnung – wie alle Freibeuter
die flash-Reportagen heißen ab Ausgabe 2/2020 „Features“. Unter einem Feature versteht man in diesem Fall das Gesamtpaket aus (Bilder + Bildunterschriften) + (Text + Datenblatt)
ein interessantes Vorwort in Ausgabe 3/2020 zum Thema Flash 2030
Wegen Corona und dem daraus resultierendem Mangel an Opeltreffen greift Bauriedel tief in sein Archiv der Nicht-Veröffentlichten. Dieser Rekord Caravan (ab Seite 70) stammt vom Opeltreffen Oberwildenau 2011. Der Besitzer ist noch erreichbar. Der meint: „das Auto sieht fast so aus wie vor 10 Jahren“. Das digital gespeicherte Interview (Sony MSV) schlummert neben den Bildern auf der externen Festplatte. Dank diesem ausführlichem Interview (inklusive mündlichen Datenblatt) konnte der Bauriedel die Geschichte so schreiben, als wäre das Auto erst am Vortag fotografiert worden
Start ins Jahr 2021: 100 Seiten, € 4,30, 9 Features, 1 Poster (A3)
doch auch ein Michael Stein kann nicht das herbeizaubern, was die Flash und ihre Schwestermagazine am dringendsten benötigen würden: mehr bezahlte Anzeigen! Wie lange mag das noch gut gehen?
ein kurzer Blick ins Impressum. Marc M. Timmer schreibt fast alle Texte auf angelieferte Bilder. Michael Heckel kümmert sich um Motorsport. Dominique Fourcade und Heinz Bauriedel geben komplette Features ab, die lediglich redigiert werden; sprich: Rechtschreibfehler und grammatische Querschüsse werden eliminiert
die beiden ersten Ausgaben 1 und 2/2022: „seit 30 Jahren Marktführer“ – ein Titel ohne Wert. Mangels liquider Mittel sind es die vorerst letzten Ausgaben. Die Flash macht Pause, besser gesagt: Zwangspause
derweilen läuft unter Facebook die „Save the Brand“ Aktion, was nicht nur auf eine Feuerwehraktion zur Rettung der brennenden Flash hinweist, sondern wie heutzutage üblich, die englische Übersetzung für „Rettet die Marke“ bedeutet
Ausgabe 2/2022: das C Coupé wartete knapp zwei Jahre auf seinen Einsatz: fotografiert im Herbst 2000 nahe dem Segelflugplatz Tröstau im Fichtelgebirge
Das letzte Vorwort in der letzten Ausgabe 3/2022
die beiden letzten Ausgaben – ungelesen in der Plastikhülle original verpackt. In 50 Jahren sind die vielleicht den Wert wie heute eine BRAVO aus den 1960ern oder gar die Januar 1965 Ausgabe der LUPO Modern
Übrigens: Easyriders wurde umbenannt nach dem Motto „Raiders heißt jetzt Twix“. Auch dieses Magazin wird nun wie die Scene Magazine, von Michael Stein betreut
mit der Flash gingen auch die Schwestermagazine zu Boden. Die VW Scene war nach der Chrom & Flammen das erste Scene Magazin und einst auflagenstärkstes „Tuningmagazin“ Deutschlands mit einer Reichweite über 100.000. Die erste Audi Scene wurde im Herbst 2000 veröffentlicht und nach der Zwangspause im Frühjahr/Sommer 2022 gar nicht mehr reanimiert. Die Porsche Scene ging im Herbst 2002 auf den Markt und schaffte exakt 20 Jahre.
Druckerzeugnisse sind tot? Keinesfalls! Leider erreichen die Scene Magazine heutzutage nicht die Zielgruppe wie es der „Gelbe Adel“ schafft. Jene Gruppe der Zeitungskäufer besteht größtenteils aus „Alten Weibern“ (Rentner dürfen das sagen!), die mit Internet nur wenig zu schaffen haben und mit ihren doppelglasigen Seheisen lieber den Herrn König auf buntem Papier bewundern. Da steht vor mir eine Omi an der Kasse und legt 10 verschiedene „Kings and Queens“ aufs Band. Auf meinem fragenden Blick hin antwortet sie: „Diese Zeitung da macht mehr England. Die hier kennt sich in Skandinavien gut aus. Die hier hat einen Reporter in Hollywood und die hier …blablabla…“. Neidisch bin ich
Wieso verdammt noch mal hat mich nie interessiert, hochwohlgeborene Promis zu fotografieren und lustige Geschichten drüber zu schreiben? Ich wäre heute der „King of Rock´n Roll“

Auch die Apotheken Magazine zählen zu den Gewinnern in der Branche. Hätten wir in der Flash lieber über tiefer gelegten Zuckerspiegel und verchromte Hämorrhoiden berichten sollen, um die Werbebudgets der Pharmaindustrie anzuzapfen?

Tatsächlich es so, dass die Zielgruppe der Flash weg gebrochen ist. Viele sind zu reinen Oldtimer Zeitungen abgewandert, weil die freilich auch mehr technische und historische Geschichten schreiben können als wir und nicht auf den Proporz von Jung und Alt achten müssen.

Junge Leser mit starkem Interesse an individuellen Fahrzeugen sind kaum nachgewachsen. Die kleben sich lieber auf die Straße.

Doch alle Gründe die man noch auflisten könnte, der Grund der Gründe für das Ende der Scene Magazine liegt in der Abwanderung der Werbeinserenten zu ebay, Amazon & Co. Hier hat kein Tuningmagazin eine Chance. Auch die noch Lebenden haben damit mit der Flucht ins Netz zu kämpfen. Dass Oldtimer Magazine besser dastehen, kann ich als „zielgruppen-gerechter“ Rentner gut nachvollziehen. Ersten stehen nur „oide Kistn“ drin und zweitens hält man aus alter Gewohnheit das zu Lesende lieber in der Hand. Und außerdem: Wertvolle Oldtimer fahrende Leute haben meist die Kohle, die wiederum für Werbeinserenten von Interesse ist.

Michael Kolb im April 2023

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