McError aus dem Elbe-Elster Kreis gehörte zu den populärsten Honda Clubs in Deutschland und Dany Schaarschmidts CRX zu den bekanntesten Szene Hondas. Das zweijährliche Pfingsttreffen des CRX Club Oberfranken in Köditz bei Hof gehörte zu meinem Revier als Jäger und Sammler für die Autotuning. Dort konnte ich Beute für mindestes ein Jahr sammeln. Darunter Dannys CRX:

michael kolb für Autotuning 3/2006 – da ich neben üblichen Dias den CRX auf Digital fotografiert habe, kann ich auf Digis zurückgreifen

Honda Treffen bei Nacht. Denny Schaarschmidts CRX leuchtet wie ein Stern in der Finsternis. Auch bei Tageslicht lohnt ein näherer Blick auf den ED9 des Baujahrs 1990.

Was muss ein CRX aus der Szene mitbringen? Im Gedanken zählst du alle Punkte auf. Der typische Vertreter dieser im Neuwagengeschäft ausgestorbenen Gattung muss tief sein. Er muss breit sein und er muss laut sein und natürlich viel Eigenbau-Elemente mit sich tragen. Hier steht er, wenn auch die vielen Kilometer von Treffen zu Treffen einige Spuren hinterlassen haben. Schließlich ist Dannys CRX kein Hängerauto, sondern eines, das die mit Split aufgefüllten Straßen Süd-Brandenburgs durchqueren musste (Nachtrag: eigene Erfahrungen auf der An- und Abreise Ford Treffen Gröden)

Der CRX fiel Danny vor knapp 10 Jahren rein zufällig vor die Füße. Bei einer seinen ersten Ausfahrten wurde er von Markenkollegen des damaligen Honda Club Spreewald angesprochen und damit der Weg des Autos vorgezeichnet. Mit den üblichen Modifikationen von Felgen und Fahrwerk verlor der CRX die Unschuld der Serie. Als sich die Spreewälder trennten, gründete Denny mit einigen Mitstreitern den Club McError. Warum McError? „Weil wir alle einen Fehler haben, sonst würden wir wahrscheinlich keine solchen Kisten fahren“, plaudert er los. In diesem Satz steckt viel Wahrheit, denn schließlich stehen in der Zulassung die Hochbauten ganz vorne was die nicht ganz erst gemeinte Frage aufwirft: .Wie würde eigentlich ein „CRX Plus“ aussehen? Garantiert nicht so wie dieser Flachmann, der dem Vordermann einen ultrabösen Blick in den Rückspiegel wirft. Dank der in den USA bestellten Angel Eyes sogar Nachts. Vorsicht Nachahmer! Die Anschlüsse passen nicht, alle Stecker müssen umgelötet werden.

Das leitet uns zum Gewerbe des gelernten Maurers über, der sein Hobby zum Beruf umgewandelt hat. East Side Tuning nennt er seine kleine Firma, in die er seine langjährige Erfahrung einbringen kann.

An der Heckpartie fällt der mit Reißleine ausgestattete Shogun Flügel ins Auge, der mit Spezialkleber fixiert werden muss. Über die nervige Geräuschkulisse des Flügels bei hoher Geschwindigkeit sollte man sich vor der Montage im Klaren sein. Der Lack des Autos ist einmalig, weil unbeabsichtigt. Der Lackierer mischte das erwünschte Monzarot aus Versehen zu einem ins Schweinchenrosa tendierendem „Monza light“.

Innen sollte alles weiß sein. Das in drei Teilen zerlegte Cockpit landete im Reich der Sattlerei Eckart in Dresden. Ein und Ausbau haben ihre Tücken, weil der Kunststoff zum Einreißen neigt. Der Nachteil des hellen Leders ist die Schmutzempfindlichkeit, dafür reflektieren die Flächen das Licht der eingebauten Neon Leuchten. Unser Nachtfoto beweist die Wirkung des hell erleuchteten Innenraums. Zubehör wie Plasma-Tachoscheiben und Schaltknauf im Cobra Style stammen aus dem US Zubehör. Der absolute Härte ist jedoch das Eigenbau-Lenkrad im 23 cm Durchmesser.

Wegen fehlender Eintragung wird das Volant nur zu Treffen aufgeschraubt.

Die Ohren sollten auf Empfang geschaltet sein. Der CRX ist 15 Jahre alt und kein bisschen leise. Die Flachmänner aus Japan lagen schon immer an der Spitze , wenn es um Klang und Drang ging. Was ist wichtiger – HiFi oder Auspuff? Hinter dem Krümmer des veredelten 1,6 Liter Aggregats schließ sich eine modifizierte Mohr Anlage an, die bekanntermaßen für ultrasatten Sound verantwortlich ist. Im Motorraum des CRX findet sich ein ziemlich exotisches Teil aus den Pfründen seines Zahnarztes. Der Bitte um einen ausrangierten Wasserhahn wurde stattgegeben. Seither dient des Dentisten Zubehör als Ölmessstab. Nicht die Kaufteile, sondern die Ideen – das sind die Bringer in der Szene

Honda CRX ED9, Baujahr 1990

MOTOR: 1,6 Liter Vierzylinder, 16V, Powerrohr mit offenem TSS Luftfilter, Scheibenwischermotor, Schlossträger, Kühlerhalterung verchromt, Zahnarzt-Wasserhahn als Ölmessstab, polierte Ventildeckel und Kühlerdeckel, Batterieabdeckung, Wischwasserabdeckung und Krümmerabdeckung aus V2A Edelstahlbleche gelasert, diverse Schrauben, Schellen und Unterlegscheiben vergoldet

RÄDER: RSL mit Toyo Proxes, VA: 8×14 Zoll ET20 mit 195/40R14, HA: 9×14 Zoll ET10 mit 225/40R14

FAHRWERK: KW Gewindefahrwerk Spezielanfertigung (100mm tiefer)

AUSPUFF: Mohr Halbanlage beidseitig verlegte Endrohre 110m

EXTERIEUR: Golf 3 Frontlippe, verstellbarer Doppelheckflügel im Shogun Style, Seitenschweller von BMS, Angel Eyes, Haubenverlängerung (Böser Blick), Wasserdüsen, Hondazeichen, Antenne und Heckwischer entfernt, Opel Kadett GSi Lufthutze, CRX Logo in Türgriffe gefräst, Radhäuser hinten um 2,5 cm gezogen, Tankklappe entfernt, Lackierung Monzarot Spezialmixtur

INTERIEUR: Eigenbau Lenkrad (23 cm), weiße Recaro Halbschalensitze mit eingesticktem Namenslogo, Schroth H-Gurte, Cobra Schaltknauf, Heckraum mit weißem Leder, Lenkradnarbe, Zentrierring, Lenkrad verchromt, Türverkleidung mit weißem Leder überzogen, diverse Anbauteile im Cockpit gespachtelt und lackiert, Alupedale mit blauer Beleuchtung, beleuchtete Endstufenkühlung in Chrom, Kofferraum Eigenbau, Fußraumbeleuchtung, Endstufe unter Glas beleuchtet und gekühlt, fünf-farbige Plasma Tachoscheiben,

CAR HIFI: Sony Radio XRM-500 R, 50 Watt, Alpine fünf Kanal Endstufe 600 Watt, Frontsystem zwei Wege Axton CAX; Hecksystem drei Wege Magnat, Woofer Magnat XTC 1000 in Eigenbaukiste, zwei Powercaps mit digitaler Anzeige der Firma „BOA“, zwei vergoldete Verteilerblocks

DANKE AN: Robert, René, Roy, Lack´ORoll Großräschen, Sattlerei Eckart Dresden

reloaded für Tuningcars am 5. Februar 2022