Die Gebrüder Mäuser, Mike & Marcel, lernte ich beim 2005er Opel Treffen in Oberwildenau kennen. Beide waren überzeugte Vectraianer, die ihre blauen Vectras ziemlich heftig modifiziert hatten. Mikes Vectra erschien zunächst in Opel Tuning 1/2007, Marcels Vectra in Opel Flash 5/2008. Mikes Umbau zum Gullwing ging in Flash 1/2012 an die Front. Hier zunächst der blaue Vectra von Mike Mäuser, fotografiert in Oberwildenau 2005. Marcels Vectra sowie Mikes Gullwing bekommen ihre Auftritte demnächst in diesem Theater
Mike kaufte das Auto im Jahr 2002 einem damaligen Clubkollegen ab, der dem einst novaschwarzen Vectra bereits Felgen, Fahrwerk und Spoiler zukommen ließ. „Ein aufgemotztes Auto zu kaufen und damit herumzufahren kann jeder“. Mit diesem Satz im Hinterstübchen passte Mike jeden Winter die vom Vorbesitzer gestaltete Optik seinem Geschmack an. Die Winterarbeit 2004 auf 2005 war jedoch die heftigsten, denn der Vectra „zerfiel“ in seine Bestandteile.
Die aalglatte Performance des Vectras beeindruckt. Anstatt die Lumma Frontschürze unbearbeitet anzuschrauben, entschied sich Mike für „Umbau auf eigene Gefahr“. Er verkleinerte die Öffnungen für die Nebelscheinwerfer der Modellpflege, glättete alle Sicken und verspachtelte die Nummernschildmulde . Das Nummernschild lässt sich schnell ab- und wieder anschrauben.
Schweißarbeiten ließen die Öffnungen der hinteren Türgriffe verschwinden. Zeitaufwendiges Einschweißen von Blechstreifen kaschierten die Laufbahnen der Zierleisten. So clean wie möglich sollte der Vectra werden und dabei zeigte sich der gewölbte Kofferraumdeckel als verdammt widerspenstig. Beim Schweißvorgang nahm das vorgeformte Blech seinen ursprünglichen Zustand an. Erst nach Anwendung von ausreichend Zinn erlahmte der Widerstand des Deckels. Mikes Bruder Marcel, ein gelernter Lackierer, verdiente sich dabei eine Krone als Spachtelkönig. Um eine Hausnummer in Sachen „Zeit“ zu geben, die Schweiß- und Zinnarbeiten nahmen 3 Monate in Anspruch.
Als nächstes flog die Rücksitzbank raus. Im Fondbereich passte Mike einen mit gelbem Leder bezogenen GFK-Ausbau ein, in dem zwei 30er Subwoofer für Druck sorgen. Direkt unter der Heckscheibe auf der ebenfalls mit gelbem Leder bezogen Hutablage hat die Playstation 2. ein warmes Plätzchen gefunden Wie lauten die härtesten Strafarbeiten im Innenraum? Das Abschleifen der Struktur des Armaturenträgers gehört mit Sicherheit dazu. Als Folge einer schnellen Aktion im Jahr zuvor, blätterte der Lack ab und der Cockpitträger musste nochmals bearbeitet werden. Same procedure as last year: also schleifen, spachteln, füllern und penibel planschleifen, bis die geringste Unebenheit verschwindet. Die Zeit verging im Flug. Auch an der C-Säule arbeiteten eifrige Hände mit Glasfasermatten, weil die Öffnung für die Gurte unnötig geworden war. Die Schroth Hosenträger finden nun direkten Halt in der Bodengruppe.
Die Heckschürze hatte zunächst eine andere Prozedur zu überstehen. Mike nahm die Stoßstange des Facelift-Vectra und klebte den Heckansatz von Rieger an. Das neu entstandene Ganzteil wurde plan geschliffen und mit einer exakt ausgeloteten Nummernschildeinbuchtung des Golf IV bestückt. Den attraktiven Duplex-Endrohren ging ein Umschweißen des Friedrich Endtopfes voraus, dem direkt hinter dem Ausgang eine Ableitung angeschweißt wurde. Sogar die Nase des Tankdeckels fiel dem Hang nach glatten Flächen zum Opfer. Alles klar zum Lackieren? Es hingen die Seitenschweller viel zu hoch und bildeten keine harmonische Linie zu den untern Abschlüssen der Schürzen. Die Lösung hätte auch von Dr. Brinkmann kommen können: horizontaler Schnitt. Das Auffüllen mit Material allerdings war weniger medizinisch, ehr eine ziemlich klebrige Arbeit mit Glasfasermatten.
Das serienmäßige Novaschwarz war wirklich kein Bringer gewesen, der Fotoapparate wie Motten das Licht anzieht. Der ultimativen Lösung einer „Street of irgendwas“ Lackierung setzte Bruder Marcel seine Idee dagegen. Er kramte das Olympiablau aus der Palette von Opel heraus und dachte gleichzeitig über eine Abmischung mit dezenten Perleffekten nach. Von dieser Mixtur erhielten auch der Motor- und Innenraum einige Gramm auf ihre Oberflächen. Als kommende Aufgabe wird der Kofferraumausbau der Überschrift gerecht und in ein tiefes Blau getaucht.
Opel Vectra B, Baujahr 1998
KAROSSERIE: modifizierter Lumma Frontspoiler mit geglätteten Ansätzen und zugespachtelter Nummernschildmulde, Facelift-Frontscheinwerfer, Facelift-Nebelscheinwerfer, Mattig-Motorhaubenverlängerung in Blech, Bonrath Einarmwischer, Kühlergrill ohne Emblem, Rieger Seitenschweller nach unten verlängert, Heckschürze bestehend aus Facelift-Stoßstange mit Rieger Heckansatz, Golf IV Nummerschildmulde Ansätze geglättet, Rieger Dachspoiler, Lumma STW-Heckflügel, Heckdeckel gecleant, Zierleisten, hintere Türgriffe entfernt und zugeschweißt Tankdeckel gecleant, Klarglasrückleuchten, Glasgravur Seitenscheiben, Seiten- und Heckscheibe mit Chromfolie getönt, Lackierung: abgemischtes Olympiablau
MOTOR: Motor: 2.0-16V_Reihenvierzylinder, dohc, offener Luftfilter von Jamex, Plastikteile lackiert, Motorteile poliert, Friedrich Gruppe A ab Kat (Duplex), 136 PS (100 Kw)
FAHRWERK: KAW Federn –40 –20 / Formel K härte verstellbar Azev A 8,5 u. 10*17 ET 20 / Dunlop SP9000 215/40 17 u. 245/35 17 /
INTERIEUR/MUSIK: Umbau zum 2-Sitzer, Alupedale, 32cm Raid Silberpfeil Airbag Lenkrad, alle Plastikteile lackiert, Einstiegsleisten mit Vectra Schriftzug, Schroth-Gurte, Tachofolien Eigenentwurf, Fußraumbeleuchtung, alle Schalter auf Blau umgelötet, GFK-Einbau mit gelbem Leder bezogen, Clarion 828, 2*30er Audio System Woofer,16er Empire 2-Wege-System vorne, 13er 2-wege-System hinten, Empire Monoblock, Impulse 4-Kanal SD 600, Deckenmonitor, Playstation 2, A-Säule Hochtöner, Spannungswandler, Kondensator
DANKE AN: Bruder Marcel (Lack), Rainer (Anlage), Otto (Zusammenbau), Idefix (Zusammenbau), Heiko (Schrauben), Reinhilde und Freundin Nicole