Es ist Sonntag Nachmittag. Dresden befindet sich im Ausnahmezustand. Straßenbahnen werden gestoppt. Stadtbusse stehen im Stau. Nichts geht mehr auf den Kreuzungen. Nur der Konvoi rollt. Ungefähr 400 Autos, primär aus der Abteilung „tiefergelegt“, ziehen sich in einer langen Schlange durch die Elbmetropole. Begleitet und beschützt von der Polizei, werden Rote Ampeln ignoriert. Wenige Kilometer nach dem Start im Elbe Park mischt sich der Alltagsverkehr in den Konvoi ein. Wer gehört dazu? In Bayern würde man sagen „jou mei, iss des a Gaudi“. Doch in Bayern wäre eine derartige Veranstaltung wahrscheinlich NICHT möglich gewesen. Heutzutage in Sachsen wohl auch nicht mehr.
Um was geht es eigentlich: Da marschieren zwei Burschen namens Sven und Philipp unter dem Begriff „Initiative Freesiert“ zum Ordnungsamt und beantragen eine rollende Versammlung. „Wir protestieren gegen den hohen Steueranteil im Benzinpreis“. „Wir protestieren für Grüne Welle auf den Durchfahrtsstraßen Dresdens“. Das Ordnungsamt nickt ab. Man ermittelt eine Route durch Dresden und klärt die Strecke mit der Polizei ab. Kurz vor 13:00 trifft im Elbepark eine Horde Polizeiautos und Motorräder ein. Kurz nach 13:00 startet die „Anlasser“ genannte rollende Demonstration. Von Dresden-Neustadt aus geht´s durch den Tunnel Bramsstraße und dann der Elbe entlang Richtung Stadtmitte.
Fazit. Veranstaltung gelungen. Keine Unfälle (außer einer kleinen Berührung zweier Teilnehmer). Viel Gaudi. Wiederholung gefällig? Insgesamt fanden zwischen 2005 und 2007 je zwei Veranstaltungen pro Jahr statt: Anlasser im Frühjahr, Endtopf im Herbst. Allerdings wurde der Endtopf 2006 und 2007 rein als Parkplatztreffen mit Clubspielen etc. konzipiert.