Dieser Manta A und der Song „Radar Love“ von Golden Earring besitzen eine Gemeinsamkeit. Beide sind gleich alt. Mit Radar hat der Manta insofern zu tun, da sich der aus der GM-Palette stammende Farbton „Radar Blue“ nennt.

Man schreibt das Jahr 1982. Der Kfz-Mechaniker bekommt von seinem Kumpel dessen Manta 1,6 Berlinetta angeboten. Das Vinyldach des in Bordeaux lackierten Sondermodells zeigt einige undichte Stellen, so kann  unter dem Vinyl eindringendes Wasser den Rostbefall beschleunigen. Mit dem Abriss der Kunststoff-Oberfläche beginnt ein über die Jahre hinweg dauernder Auf- und Umbau des Autos, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Thomas gibt uns einen kurzen Überblick: 1984 verbreitert, 1996 einen Sechszylinder eingebaut, der 2001 wiederum von einem 3.0 Liter 24V ersetzt wurde. Alle Details aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, die Karosserie beansprucht auf jedem Fall einen näheren Blick.

Neben dem mechanischen Schiebedach eines Corsa A, das ein zwischenzeitlich eingebautes Hubdach ersetzte, besticht der Manta mit weiteren außergewöhnlichen Anbauten. Der Frontspoiler und die verbreiterten Kotflügel werden als echte Rarität gehandelt, denn sie stammen von dem in wenigen Einheiten produzierten Manta A TE2800. Der Verkäufer der Teile musste auf Grund eines schwereren Unfalls die Restauration seines Manta TE2800 abbrechen. Sowohl die Lenk Seitenschweller, als auch die von Mattig produzierten Heckverbreiterungen wurden teils verklebt, teils verschraubt, anschließend mit Hilfe von Glasfasermatten stabilisiert und verspachtelt. Am Heck reckt sich ein Lenhard Flügel gen Himmel, den Thomas ohne Füße auf dem Teilemarkt eines Opeltreffens erstand. Die auf der Heckklappe verschraubten Verbindungen formte er aus einem kleinen Styroporblock, der mit abschließend mit Glasfasermatten überzogen wurde.

Die Haube wurde von Lenk eigentlich für den Opel GT gefertigt und die Lufthutze auf der Motorhaube hat durchaus ihren Sinn und Zweck. Thomas baute die Haube passend für Manta um und schnitt zusätzlich einen Luftschacht zur Wärmeableitung aus. Nicht ohne Grund, wie man nach Öffnen der Haube feststellt. Das vom Omega B stammendes 3 Liter 24V Aggregat leitet die Kraft von 204 PS über Kupplung, Getriebe und Kardan des Senator A an eine 40 Prozent gesperrte 3.18er Hinterachse weiter. Die erforderliche Schwungscheibe wurde auf dem Teilemarkt erstanden. Natürlich entsprechen die innenbelüfteten Scheibenbremsanlagen an Vorder- und Hinterachse den vom TÜV geforderten Vorgaben. An den Aufnahmen steckt der pure Wahnsinn. 9×15 Zoll und 11×15 Zoll BBS Räder mit Einpresstiefen jenseits von Gut und Böse veranlassen den TÜV normalerweise die Rote Karte zu zücken. Der Vorstand des Manta Clubs „mittlerer Neckar“ konnte mit seiner Kenntnis um den Verbleib der Gutachten weiterhelfen. Für diesen Radsatz rüstete Thomas seine ehemals eingebaute und um 5cm breitere Manta B Achse wieder ab. Auf der Manta B-Achse verwendete er 11×15 Zoll ET-10 mit 20 mm Distanzscheiben, die jedoch wegen ständig eiernden Räder sich negativ auf die Bremse auswirkten.

zum Fototermin: BBS RS 100 in 11×15 Zoll ET –61 mit 285/40 Yokohama (Hinterachse)

Das Fahrwerk mit Mattig Federn und gekürzten Konis ist insofern interessant, das die Vorderachsfedern speziell für schwere Sechszylindermotoren ausgelegt sind. Mit der neuen Gestaltung des Innenraums wurde begonnen .Die Halbschalensitze erstand er auf der Oldtimer Klassik. Später ließ der die Rücksitzbank in gleichem Stoff beziehen. Die Arbeit hat sich in jedem Fall gelohnt. Das mächtige Drehmoment des 3 Liters kommt einem ruhigen Cruisen entgegen. Dennoch wird mit dem Manta wird sehr wenig und vor allem sehr schonend gefahren. Ein Frontschaden wäre unersetzbar.

entdeckt beim Opeltreffen in Blaubeuren am 22. September 2001
fotografieren für ne Zeitung? Nicht bei diesem feuchten Sandboden – aber dann …..
….. fotografiert in Königsfeld 2002

Opel Manta A Berlinetta, Baujahr 1973

MOTOR/MECHANIK: 3 Liter 24V aus Omega B, Kupplung und Getriebe aus Senator A, 3.18er Hinterachse mit 40% Sperre aus Manta B, innenbelüftete Bremsanlage an VA und HA

AUSPUFF: Eigenbau

FAHRWERK: Mattig Federn für 6-Zylinder mit Koni gelb

RÄDER: BBS Typ RS100 mit Yokohama

VA: 9×15 Zoll ET 3 mit 225/50, HA: 11×15 Zoll ET –61 mit 285/40

KAROSSERIE: Original TE2800 Stoßstange und Kotflügel, Mattig-Verbreiterungen, schwarze Scheinwerfer von BMW E30, Opel GT-Hutze von Lenk auf Motorhaube, GT Rücklichter, Lenhard Flügel mit Eigenbau-Füßen, Lenk Schweller, mechanisches Schiebedach vom Corsa A, Kofferraumschloss entfernt, Engelmann Spiegel

INTERIEUR: EKU Halbschalensitze, Rücksitzbank in gleichem Stoff, 32er Raid Lenkrad, Tempomat nachgerüstet, Schaltknauf gedrehtes Einzelstück, Mittelkonsole Eigenbau, Alpine Radio mit Soundprozessor, 3 Wege Canton Pullmann, 2-Wege Canton Frontsystem, Heckausbau mit Kicker Basskiste,

DANKE AN: Frau Sylvia, Bruder Rino, Tellis, Thomas und Claudio. Chef Herrmann Schwedt

Da die Opel Tuning alle veröffentlichten Dias behalten und nur die nicht-veröffentlichten Dias zurückgesendet hat, stehen mir heute nur einige „Ausschußbilder“ zur Verfügung. Deshalb habe ich hier alle sechs Seiten gescannt
Mirko Koenig & Miroslav Koscinsky für Opel Tuning 02/2003