Perfekt verarbeitete Anbauteile, eine neun Schichten starke Effektlasur von Dupont, Cognac-braune Lederausstattung und ein getunter 2 Liter 16V im veredelten Motorraum, so präsentiert sich die Nummer 1 der Kreuztage 2006 – Renaut Mégane Coach 16V

Kreuztage Hermsdorf 2006 – sensationell wie jedes Jahr

INTRO: Nur ein einziges Pünktchen Differenz zum Zweitplatzierten machte den Renault Mégane Coach von Marko Jukic zum Gesamtsieger des größten Renault-Spektakel Europas. Zum ersten Mal wurde bei den Kreuztagen in Hermsdorf nicht mehr in Typklassen, sondern nach dem „alle in einem Topf“ Prinzip in den Kriterien Karosserie, Lackierung, Motor-, Innenraum und Gesamteindruck bewertet.

EXTERIEUR: „Clean, dezent und trotzdem auffallend“ beschreibt der aus Salzburg stammende Installateur die Performance seines 97er Mégane. Er legt allerhöchste Priorität auf saubere Verarbeitung der modifizierten Anbauteile, was die fachkundige Jury aus der Renault Szene am meisten beeindruckte. So musste sich die RS-Frontschürze von SK einen horizontalen Schnitt gefallen lassen, sprich, sie wurde zunächst geteilt. Sinn und Zweck dieser schwierigen Operation war nicht nur eine Erweiterung in der Höhe, oder besser gesagt in der Tiefe, sondern vor allem das Entfernen von Sicken und der Nummernschildaussparung. Das Kennzeichen wird nun im mittleren Rachen mit versteckten Eckwinkeln befestigt. Ähnlichen Aufwand umfasste die Umgestaltung der Heckschürze, der alle praktisch Sicken dem Tatendrang zum Opfer fielen. Das Kennzeichen wanderte von der Heckklappe ein Stockwerk tiefer in die Schürze, deren modellierte Aussparung exakt ausgemessen Platz für „Salzburg“ bietet. Lediglich die Bremsleuchte definiert die Mitte der Heckklappe, denn Schlösser, Logos und der Wischer mussten sich dem Zeitgeist des „Cleaninismus“ beugen. Die Seitenschweller mit der Bezeichnung „Infinity“ verkauft Rieger an Golf III Piloten. Marko modellierte diese Anbauteile, indem er sie zunächst zerteilte und mit einem Zentimeter Neuland zusammensetzte. Wer fahren will, muss sehen. Die Angel Eyes von Reichard Motorsport versah Marko mit Xenonfunktion, wobei Brenner und Steuergerät in stundenlanger Lötarbeit in Einklang gebracht werden mussten. Die Dupont-Lackierung nennt sich kurz und trocken K-700 und zählt zu den am schwierigsten zu lackierenden Effekten. Nachdem der erste Versuch der einheimischen Lackiererei nicht das gewünschte Ergebnis brachte, reiste extra aus Belgien ein Werkslackierer des Herstellers an, um auf schwarzer Basis die notwendigen neun Schichten Lasur aufzutragen. Kein Wunder also, dass der Austria-Prototyp von Dupont mit perfekter Lack-Performance die beste Figur abgibt.

INTERIEUR: Der Dank für die volle Punktzahl der Innenraumbewertung gebührt zum großen Teil dem Sattler Sefko. Marko brachte ihm Sitze, Seitenteile und Rücksitzbank, um sie in braunen Cognac beziehen zu lassen. Das Cockpit musste allerdings Ton in Ton im Auto lackiert werden, weil sich der untere Armaturenträger nicht ausbauen lässt. Seit letztem Winter spielt Multimedia eine wichtige Rolle unterm Dach. Zwei 7 Zoll Monitore in den Sonnenblenden, der ausfahrbare 3 Zöller im  JVC Radio und ein 15 Zöller im Heckraum machen den Mégane zum Kino. Allerdings hat die komplette Anlage einen kleinen Nachteil, denn das Leergewicht des Renaults stieg auf über 1200 Kilogramm. Ein gewisser Ausgleich unter der Motorhaube wurde notwendig

MOTOR: Mit 182 PS zählt der 2 Liter 16V zu den stärksten seiner Artgenossen. Rauscher Tuning aus Salzburg nahm sich der Maschine an, setzte größere Einspritzdüsen, verstärkte Ventile und schärfere Nocken ein. Der Lufteinlassbereich und die Abgasanlage wurden optimiert. In Steuergerät  wurde die die Zusammenarbeit der Komponenten neu definiert und auf dem Prüfstand optimiert. Leider geht das serienmäßige 5-Gang Getriebe mit der Leistungssteigerung nicht konform. Nachdem Marko mehrere Getriebe abgeschossen hatte, ließ er von Reichard Motorsport eine verstärkte Transmission für seinen Mégane anfertigen.

CHASSIS: Chromlack mit Garantie, bei der Oberflächenbehandlung der 17 Zoll Kerscher Futura Räder ging Marko kein Risiko ein. Aus der Entfernung sieht es zwar wie ein Chrom-Rad aus, doch nur die Nabendeckel sind wirklich verchromt worden. Der Erfolg gibt Marco Recht – so sehen Sieger aus.

fotografiert am 15. Juli 2006 in Hermsdorf (Gewerbegebiet)

Renault Mégane Coach, Baujahr 1997

MOTOR: 2 Liter 16V, K&N Filter, MK Powerrohr, Motortuning von Rauscher Tuning Salzburg, Chip, Kanäle gefräst, größere Einspritzdüsen, erhöhter Benzindruck, doppelte Ventilfedern und Nockenwelle von Stixx, 182 PS

RÄDER: Chromlackierte Kerscher Futura mit Falken, VA: 7,5×17 Zoll ET30, 215/40 ZR 17, HA: 8,5×17 Zoll ET30, 25mm Scheiben, 215/40 ZR 17

FAHRWERK: Kobra Federn (-50mm, -40mm), Koni gelb

AUSPUFF: Bastuck Gruppe A

SPOILER: Modifizierte RS Frontschürze und Heckschürze (SK Tuning), modifizierte Seitenschweller Golf III Infinity (Rieger)

INTERIEUR: König K 5000 Sitze, Lederausstattung, Raid 32mm, Schaltwegverkürzung, selbst gedrehter Handbremshebel, JVC Radio, 3-Wege Frontsystem (16cm) und 2-Wege Hecksystem (13 cm) von Radical Audio, im Kofferraum 3-wege System (Radical Audio) für Monitor und PS2, Woofer von Cadenc-Biest

EXTRAS: SK Angel Eyes (Reichard Motorsport) mit Xenon , SK Heckleuchten, auf Elektrische Verstellung umgerüstete SK M3 Spiegel, Einarmwischer (Eigenbau), Lackierung Dupont K-700, verstärktes Getriebe (Reichard Motorsport)

DANKE AN: Frau Ivana

michael kolb für AUTOTUNING 10/2006, reloaded am 29. Mai 2021