Endlich nach drei Jahren Wartezeit – Opel Manta B Gsi. Nicht immer verläuft alles nach Plan, um das Wunschauto ergattern zu können. Philipp Sollmann musste drei lange Jahr warten, bis sich der Vorbesitzer zum Verkauf des Mantas entschließen konnte. Nach Beseitigung von Standschäden, einer Motorenodyssee und optischer Aufbereitung steht der Manta jetzt sprichwörtlich im Soll.

„Manta Manta“. Die Folgen des Films blieben bei Philipp nicht ohne Wirkung. Eines Tages ging sein Wunsch in Erfüllung und der erste Manta B, ein 1,9N Baujahr 1976, stand vor der Tür des Baumaschinenmonteurs. Als es jedoch eine  Restaurierung anstand, zeigte die Karosserie so viele Schwachstellen, dass sich ein kostengünstiges Herrichten nicht mehr lohnte. Der Nachfolger stand bereits auf der Wunschliste, denn ein Bekannter versteckte in seiner Garage einen Manta B GSi. Philipps Kaufinteresse erhielt jedoch einen Dämpfer.

In der Hoffnung, irgendwann wieder Lust auf Rochen zu verspüren, wollte der Bekannte den Manta keinesfalls verkaufen. Philipp fand eine einstweilige Lösung. Die frei gewordene Lücke in füllte derweilen ein Calibra V6, wahrlich kein schlechter Ersatz für einen unerreichbaren Rochen. Drei Jahre später tauchte der Bekannte plötzlich an Philipps Arbeitsplatz auf mit der vorsichtigen Nachfrage, ob eventuell noch Interesse bestehen würde. „Klar doch!“ Die mittlerweile 12-Jahres-Standuhr war folglich nicht fahrbereit und wurde auf dem Hänger in Philipps Werkstatt geschafft.

In jungen Jahren hatte er sich bereits das Hobby „Auto basteln“ zugelegt und konnte mit der Schrauberei am Objekt gut umgehen. Neue Bremssättel, Scheiben und Klötze an der Vorderachse, die hinteren Trommeln gängig gemacht, gehörte zu seinen  ersten Arbeiten am Neuerwerb. Die wirklich positive Überraschung folgte nach Öl- und Kerzenwechsel, sowie einer geladenen Batterie: Der Opel sprang an und setzte sich in Bewegung. Auch der TÜV gab auf Grund der langen Standzeit notwendigem §21 seinen Segen. Prima, Manta läuft.

Die Leistung des 110 PS starken Zweiliters ließ stetig nach. Die Diagnose lautete: Kapitaler Zylinderkopfschaden. Schnell wurde Ersatz in Form eines 2,4 Liter Motors gefunden. Doch auch dieser überlebte nur eine Saison, worauf sich Philipp entschloss, wieder auf einen 2 Liter zurückzugreifen. Als ob der Teufel den Motorraum gesehen hätte, der Zweiliter brachte einfach keine Leistung auf die Straße. Also raus damit. Zufällig schlachtete ein Bekannter seinen Calibra 16V mit dem begehrten C20XE Motor inklusive des Irmscher Ansaugtrakts. Passt der ohne größere Schwierigkeiten? Nachdem neue Motorhalter fixiert waren, verlief der Motoreinbau an sich relativ unproblematisch.

Nach langem Probieren fand Philipp in einem Schlauch des Omega A 2.4i die Lösung, den Ansaugtrakt mit der Luftfilterbox des 2-Liter Motors zu verbinden. Zuvor hatte er den Zahnriemen getauscht, den Krümmer verschweißt und mit Hilfe von diversen OEM-Teilen eine Auspuffanlage konfiguriert. Wie lauten die beliebtesten Teile des Rekord E? Richtig geraten! Es sind die Scheibenbremsen, die ab der 82er Modellpflege serienmäßig im 115 PS starken Rekord 2,2i verbaut wurden. Dank seiner Opel Erfahrungen war ihm auch ein geeignetes Getriebe bekannt, das er aus einem Manta B 1800 OHC kannibalisierte. Prima, Manta läuft!

Es wurde langsam Zeit für eine optische Aufwertung. In Philipps Lager hatten sich einige Manta-Anbauteile wie Mantzel Frontschürze und GT/E Heckspoiler angesammelt, die auf ein zweites Leben vorbereitet wurden. Der  Serienlack wies zu viele Schwachstellen auf. Anstatt dem 9005er Schwarz glänzt nun Lotus Starlight Black Effect auf dem Blech. Ausgedient hatten auch die abgenutzten Mattig Sportfelgen. Eigentlich gehörten die Schmidt TH Line Felgen dem Kadett E eines Bekannten. Nachdem jedoch dieser unzufrieden mit der optischen Performance seines Kadetten die 16-Zoll-Räder Philipp angeboten hatte, überfiel ihm eine weitere  „schwarze Idee“. Ohne Zweifel geben die in RAL 9005 pulverbeschichteten, mit Edelstahl-Stufenbett und vergoldeten Verschraubungen montierten Schmidties dem Manta eine ganz persönliche Note. Prima, Manta läuft und sieht gut aus!

Opel Manta B GSi (1987)

Motor:  2,0 Liter Vierzylinder, 16V, DOHC, (C20XE aus Calibra), Irmscher Ansaugtrakt,

Auspuff: Komplett OEM-Eigenbau

Leistung (max): 150 PS

Kraftübertragung:  5-Gang Getriebe aus Manta B 1800S

Vorderachse:  Einzelradaufhängung mit ungleich langen Querlenkern

Hinterachse: Deichselachse mit Zentralgelenk, zwei Längslenker, ein Querlenker

Fahrwerk:  Koni Dämpfer; Mantzel Federn (60mm)

Felgen:  Schmidt TH Line, schwarz lackiert,  Edelstahlbetten, Goldbeschichtete Verschraubung, va: 9×16 et18, ha: 9,5×16 et12

Bereifung:  Toyo Proxes T1R 215/40ZR16, 225/40ZR16

Bremsen: Scheiben(Rekord E 2,2) / Trommeln original

Weitere Extras:  Mantzel Frontschürze, GT/E Heckspoiler, Lüftungsschlitze in Motorhaube Eigenbau

Interieur:  350mm Luisi Lenkrad von Gerstl, Manta i400 Sitze

ICE: nicht notwendig

Danksagung: Andre , Michael, Thomas

fotografiert von Heinz Bauriedel am 12.8.2017 beim Opel Treffen Oberwildenau für Opel Flash 6/2018 – reloaded für Tuningcars am 14. 3. 2121