Mein ganz persönlicher Rückblick auf über 30 Jahre Opel Tuning und deren Vorgänger

Im Jahr 1987 lanciert die Tuning-Magazin-Verlags-GmbH aus Baden-Baden als erster Verlag überhaupt ein Magazin für getunte Fahrzeuge. Das Magazin kurz „Tuning“ genannt, wirbt mit dem Untertitel „Autos schöner machen“. Die besten Opel aus der Tuning, sowie speziell fotografierte Fahrzeuge, werden ab 1988 in eine jährliche Tuning Sonderausgabe, der durchnummerierten „Tuning Sonderausgabe Opel Tuning“ ausgegliedert. Im Jahr 1997 betägt der Preis für 148 Seiten DM 6,50. Der Verlags-Stützpunkt ist zu diesem Zeitpunkt bereits von  Baden-Baden nach Gmund am Tegernsee verlegt worden. Anfang  2002 gehört die Redaktion der „Tuning Magazin Verlags GmbH“ zum Delius Klasing Verlag in Bielefeld. Anstatt Tuning Sonderausgabe Opel Tuning bekommt das Kind nun einen neuen Namen: Tuning-Special Opel Tuning, ebenfalls durchnummeriert im 3-monatlichen Erscheinungsturnus zum Preis von € 3,55 in Deutschland. (A: € 4,30, CH: sfr 6,90)

Überblick des jährlichen Sonderhefts „Tuning Sonderausgabe Opel Tuning“ zum Nachbestellen
der Sprung von der Tuning-Sonderausgabe Opel Tuning (148 Seiten), Chefredakteur Gerhard Trost – zum Tuning-Special Opeltuning (116 Seiten), Chefredakteur Christian Schmidt
Typisch: übersichtliches, rechteckiges Layout, gut zu lesende Texte. Bei einigen Fahrzeugen wird die Telefonnummer des Besitzers veröffentlicht – heutzutage wegen Datenschutz undenkbar
Mein Schweizer Celi News Kollege Pepe Conrad erzählt mir bereits 1995 von dem deutschen Fotografen Gerald Sandrieser, der in der Schweiz für die Tuning fotografiert. Pepe versorgt ihn mit Material, meist von Pneu Matti aus Chur, manchmal auch mit Leserautos, wie diesen Calibra aus Graubünden. Bei Recherchen finde ich heraus, dass Sandrieser sowohl für die Tuning, als auch für Herten (Flash, Drive & Co) unterwegs ist. Obwohl ich Gerald Sandrieser persönlich nie kennen gelernt habe, wird er zu meinem Vorbild in Sachen „selbstständiger Leserautojaeger“
Markteinführung der Opel Tuning, produziert von Vision2Page GmbH in Karlsruhe unter der Leitung von Joachim Fischer (Chefredakteur V.i.S.d.P.)
Mein persönlicher Einstieg in die Opel Tuning (klick auf Bild öffnet eigenes Fenster)
Das Tagesgeschäft der Opel Tuning Redaktion teilen sich Martin Santoro und Christian Schmidt
Treffen zur ersten Tuning World Bodensee 2003: links Arno Welke MI Herten verantwortlich für die Opel Flash, rechts Joachim Fischer Vision2Page verantwortlicher Chefredakteuer (V.i.S.d.P) Opel Tuning
Die 2-monatlich erscheinende Opel Tuning läuft. Mittlerweile ist auch mein Jaeger-Kollege Patrick Meinhold mit an Bord, der hauptsächlich Opels aus Berlin und Umgebung fotografiert und ebenfalls die Texte selbst schreibt
Die Arbeitsweise für die Opel Tuning unterscheidet sich von der für andere Verlage. Zunächst hast du mindestens 20 gerahmte Dias in einer dafür vorgesehenen Hülle und das 7-seitige ausfüllte Datenblatt an den Verlag geschickt. Ist das Auto an der Reihe, hast du das grobe Layout mit lateinisch klingendem „Lorem Ipsum“ Blindtext zurückbekommen. Nach Zählen der Textzeilen muss dein Word-Editor auf die richtige Spaltenbreite getrimmt und die Anzahl der benötigten Zeilen geschrieben werden. Zum Schreiben habe ich, wie gewohnt, das auf digitale Diktiergerät aufgenommene Interview als Text-Basis herangezogen. Anschließend wurde von mir der Besitzer verständigt und der fertige Text von ihm gegengelesen. Im Jahr 2005 stelle ich teilweise von Dia auf Digital um: Mit Dias werden nur noch die Aufmacherbilder, digital die Details (Canon EOS-1D Mark II, Bj. 2004) aufgenommen. Ab 2006 fotografiere ich ausschließlich digital
Beispiel an Hand des Calibra von Adriano Celentano – sorry Callegari: Das doppelseitige Aufmacherbild mit Dia, die Details mit Digitalkamera in der Übergangsphase
jährlicher Treffpunkt Tuning World: Martin Santoro & Michael Kolb
Steigende Verkaufszahlen der Opel Tuning: Ab Januar 2005 erscheint die Opel Tuning monatlich und mit 16 Seiten mehr. Zudem werden die Autorennamen unter jedem Artikel abgedruckt
Von Anfang an war ich für die Opel Tuning als Geheimagent unterwegs, ohne jeglichen Hinweis im Impressum. Nun ist die Zeit für mein Pseudonym mit 2-mal Mi Ko im Autorenhinweis gekommen: Mirko Koenig für die Texterei und Miroslav Koscinsky für die Fotografiererei. Die Abrechnung verläuft nach wie vor nach Anzahl der Bilder und Textzeilen pro Artikel.
2006 dreht der Wind. Die Opel Club & Trend war bereits zum Jahreswechsel 2005/2006 eingestellt worden. Der Delius Klasing Verlag vereinfacht nun die Abrechnung zu Ungunsten der Freien Jaeger: Das Honorar wird pauschaliert. Nun ist es egal, ob du eine Möhre oder das „Beste Auto der Welt“ abgibst. Falls gedruckt, bleibt die Pauschale gleich. (nicht veröffentlichte Fahrzeuge sind wie ein Schuß in den Ofen)
wie bei vielen weiteren Tuningmagazinen, beginnt man auch in der Opel Tuning mit dem Layout zu zaubern. Und Studioaufnahmen mit Kunstlicht kommen in Mode, für die Opel Tuning meist von Stephan Repke fotografiert
Impressum Vergleich 1/2005 – 2/2007 – es gibt keine wirklich gravierende Fluktuationsrate: Meine Pseudos stehen nur direkt unter demhttps://www.tuningcars.org/2021/03/20/opel-astra-chronicles-of-riddick/ betreffenden Artikel
auch 2007: 132 Seiten, 3,60€, 14 Leserautos mehrere Specials und Rubriken
Topthema 2/2007: Verschärfung der 07er Zulassung
Dominik Ecksteins Astra gehört zu meinen „Triples“. Als „Orange“ in der OC&T, hier in der Opel Tuning und die nächste Evolutionsstufe später in der Opel Flash (Klick auf Astra öffnet eigenes Fenster)
Ab 2008 zählte auch Christopher Otto (später Cheffed. des Magazins Opel Tuner) zur Mannschaft der Freien Mitarbeiter, die sowohl Text als auch Bilder lieferten
Nicht jeder Mitarbeiter konnte oder wollte  Bild UND Text. Fotografen wie Stefan Bau und Stephan Repke lieferten Fotos und ließen die Texte schreiben. Dafür gab es wiederum reine Schreiberlinge wie Torsten Elbrigmann und Michael Abele. Der Calinator ist ein Abele/Bau Teamwork
um Pseudonyme war ich nie verlegen: Text: Carsten Tune, Fotos: Tuningcars
Opel Tuning 1/2008 ist die letzte Vision2Page Ausgabe. Die Opel Tuning wird an den Tuning Magazin Verlag GmbH & Co KG  in Gmund am Tegernsee übergeben. Chefredakteur (V.i.S.d.P.) ist nun Sven Alisch, der beim Springer Verlag ausgebildet wurde. Sven war Guido Naumanns Autotuning Azubi und schafft durch den Sprung von Springer zu Delius Klasing den Sprung vom Lehrling zum Chefredakteur. Er ist nun verantwortlich für Audi Tuning, Autotuning (wurde dem AS Autoverlag Schwabach abgekauft), BMW Tuning, Opel Tuning und TUNING
Der Holz Opel aus Liberec ist hier in Tuningcars zu finden. Was ich damals nicht ahnen konnte: der Holz Opel ist einer meiner letzten Artikel für die Opel Tuning
Ende 2008: Nach wie vor zählt die Opel Tuning 132 Seiten, kostet 3,60 € und ist gut am Kiosk präsent. Die Redaktion war im Lauf des Jahres vom Tegernsee nach München, Steinerstraße 15, umgezogen

Die Biedermann Mandy von den Opel Freunden Weißenfels verrät mir im Herbst 2008, dass die Opel Tuning ersatzlos eingestellt wird. Ihr Draht nach Bielefeld orakelte richtig. Und wiederum stellt sich die Frage nach dem WARUM. Gerne zähle ich in solchen Fällen 1+1 zusammen und komme zu einem ähnlichen Ergebnis wie beim Tod der OC&T: Nachlassende Werbepartner, nachlassender Abverkauf ….

die letzten beiden Ausgaben der Opel Tuning. Audi Tuning, Autotuning, BMW Tuning werden ebenfalls eingestellt. Die altehrwürdige TUNING, ältestes Tuningmagazin Deutschands, wird an einen anderen Verlag weiterverkauft. Die TUNING hat sozusagen alle überlebt und ist heute bei der MAV Verlagsgesellschaft mbh zu Hause. Deren Geschäftsführer ist Mathias R. Albert, der bereits 1995 als Fotograf der Auto Media Verlagsgruppe Nürnberg im Impressum des Opel Power Magazins auftaucht
Rekord Sprint – mein allerletzter Mirko Koenig/Miroslav Koscinsky, wobei dieses Pseudo nicht mehr gedruckt wird. Vier Opels hatte ich in der letzten OT – zwischen den Ausgaben 1/2003 und 2/2009 exakt 156 komplette Features (Bilder mit Bildunterschriften, Texte mit Datenblätter)
letzte redaktionelle Seite der letzten Opel Tuning. Das AUS war der Radaktion zum Zeitpunkt der Drucklegung anscheinend nicht bekannt
Auszug aus dem Impressum 1/2009 letzte Ausgabe: Sven Alisch kürzte – ziemlich unpersönlich – bei den „Freien“ die Vornamen ab. Aufgeführt werden grundsätzlich nur diejenigen, die auch für die jeweilige Ausgabe geliefert haben. Sehr interessant: Der ehemalige Chefredakteur der Opel Flash, Ansgar Wilkendorf, ist ebenso an Bord wie der kommende Chefredakteur des Opel Tuner Magazins, Christopher Otto. Und das sogar zweimal. Anstatt A. Bauer müsste eigentlich A.K. Bauer stehen. Andreas K. Bauer hat mit TUNING inside seine eigene, nur für Insider herausgegebene Publlikation

michael Kolb, 02. März 2021/6.Jan.2023